Samstag, 7. Juli 2018

Arubeki Sugata

Herzlich Willkommen auf meinem Blog Arubeki Sugata.

Arubeki Sugata stammt aus dem Japanischen und steht für Etwas, dass man idealerweise erreichen möchte: aru=sein, beki=soll und sugata=Gestalt; "sein soll [diese] Gestalt", oder [02]: "Wie ich sein will" bzw. "Wie wir sein wollen". Was aber ist dieses Etwas, diese Gestalt, die da in der Ferne leuchtet, die ich sein will? Eine Vision? Nein, Visionen sind bestenfalls Zukunftsträume, oft auch nur flüchtige Sinnestäuschungen. Nein, hier strahlt uns ein Idealzustand entgegen. Das strahlende Bild eines fernen Zieles, dass uns motiviert, uns Richtung gibt, wenn wir vom Weg abgekommen sind. So wie der Nordstern, der den Seemännern auf der nördlichen Erdhalbkugel, vor der Digitalisierung 1.0, Richtung gab. North Star oder True North, wie Arubeki Sugata im anglo-amerikanischen Raum bildlich übersetzt wird. Auf diesen Nordstern hin sind alle Bestrebungen idealerweise ausgerichtet, wenn man etwas besser machen, besser werden will.
Das umfasst nahezu alle Lebensbereiche; das Erlernen einer Sprache, eines Musikinstrumentes, eines Handwerkes, die Handhabung eines Werkzeuges, einer Verbesserungsmethode oder das Verhalten von Kollegen oder Führungspersonen. Wenn der Chef sein Arubeki Sugata aus den Augen verliert (oder noch nie im Auge hatte), dann kommt es schnell zu autokratischem Aktionismus, oft einhergehend mit sinkender Produkt- oder Servicequalität (bei erhöhter Nacharbeit, Stichwort Hidden Factory), der Demoralisierung der Teams (Stichwort Arbeit nach Vorschrift), usf... Die Kunden springen ab, der Chef rudert zornesrot mit seinen Armen unter der Decke - ein Teufelskreis beginnt! Und irgendwann, ganz schnell, wird der Kostenfaktor Mensch, die 'menschliche Ressource', frei nach Frederick Winslow Taylor (1856 -1915), sozialverträglich geopfert. Und damit opfert man auch die, in der Regel über Jahre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten, die man zur Problemlösung eigentlich genau jetzt benötigen würde.

[04] Quelle: Sonntag Aktuell vom 2.11.2011


Arubeki Sugata steht also für das WIE ich SEIN will. Es steht nicht dafür WAS ich HABEN will. SEIN und HABEN, das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Sein kommt vom mittelhochdeutschen 'bin', was so viel wie werden oder wachsen bedeutet, haben steht entsprechend für fassen oder packen. Und was muss man tun, wenn man etwas verbessern möchte? Genau: wachsen und werden!
Arubeki Sugata steht somit am Anfang des Weges, bildet sozusagen den Zündfunken, der notwendig ist um zielgerichtet loszulaufen, um etwas in Gang zu halten, es nachhaltig zu betreiben, ein System, bestehend aus interagierenden Menschen, Maschinen, Materialien und Prozessen, verbunden durch Informationsströme, die es gestatten, mit Hilfe von ausgewählten Methoden und Werkzeugen sich stetig fortschreitend weiterzuentwickeln.

Habt ihr schon eine Antwort auf die Frage: "Wie will ich sein?". 
Gut! - Dann los...

Und darauf möchte dieser Blog gerne abzielen: in loser Folge berichten über meine Erfahrungen mit Menschen, Methoden und Werkzeuge zur Verbesserung von 'Dingen', primär in indirekten Unternehmensbereichen (engineering, administration, quality assurance, ...). Schlanke (lean) Managementmethoden und Six Sigma (6S) Werkzeuge werden zur Sprache kommen ebenso wie die Vorgehensmodelle DMAIC(R), PDCA und (CPD)nA.

Im kommenden Blog aber geht es erst einmal darum, wie dieses ominöse Etwas, das was diesen leuchtenden Nordstern idealerweise ausmacht, aussieht.

Bis dorthin, euch eine schöne Zeit
Thomas

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